Von den vielen Schreibworkshops für Kinder, die ich in den letzten Jahren geleitet habe, sind mir die Workshops am stärksten im Gedächtnis geblieben, in denen wir gemeinsam Pop-ups gebastelt und dazu Geschichten geschrieben haben. Dort sind die kreativsten, wildesten Dinge entstanden sind.

Diese Schreibworkshop richtet sich an Kinder, die circa zwischen 8 und 11 Jahre alt sind. Bislang habe ich sie in Schulen und bei Literaturtagen angeboten, aber nun möchte ich auch online zeigen, wie man schreiben und basteln verbinden kann.

In diesem Blogpost zeige ich dir einen kleinen Auszug aus dem Workshop: Wir basteln eine Karte mit einer Pop-up-Katze und schreiben dazu eine Geschichte. Die Anleitung findest du weiter unten.

Was spricht für einen Schreib-Bastel-Workshop?

  • Das Kind lernt die Grundzüge des Geschichtenerzählens kennen. Die verschiedenen Aufgaben führen es zu Themen wie der Erzählperspektive, dem Aufbau von Geschichten und der Figurenentwicklung.
  • Basteln unterstützt das Vorstellungsvermögen, das man wiederum auch für das Erzählen von Geschichten braucht.
  • Die Beschäftigung mit den unterschiedlichen Materialien beim Basteln regt die Kreativität stärker an, als wenn man nur vor einem weißen Blatt sitzen würde.
  • Das Kind kommt zur Ruhe.
  • Basteln und Schreiben sind auch Konzentrationsübungen.
  • Es ist eine sinnvolle Beschäftigung, die das Kind weitestgehend alleine durchführen kann.
  • Es macht Spaß.

Material für eine Pop-up-Katze

Du brauchst:

2 Seiten Tonpapier in unterschiedlichen Farben, Größe Din A4

Schere

 Klebestift

Stifte deiner Wahl

1 normales Blatt, gerne auch Schmierpapier, um die Katze vorzuzeichnen

Deine Lieblings-Schreibsachen, um die Geschichte zu schreiben

Bastelanleitung für die Pop-up Katze

Die Pop-up-Katze besteht aus verschiedenen Bauteilen. Die habe ich dir aufgemalt und als PDF gespeichert. Du kannst sie also runterladen und ausdrucken (hier klicken -> PDF). Ich empfehle dir, meine Zeichnungen lediglich als Inspiration zu nutzen und um zu wissen, wie groß die einzelnen Teile sein dürfen und können. Mal dir die Katzenteile also selber auf dem normalen Papier oder Schmierpapier. Wenn du mit ihnen zufrieden bist, schneide sie aus und nutze sie als Schablone, um die Formen auf Tonpapier zu übertragen. Bemale sie so, wie es dir gefällt und schneide sie aus.

Am Vorder- und Hinterteil musst du die Pfoten umknicken, das sollte möglichst gleichmäßig geschehen.

Dann faltest du das zweite Blatt Tonpapier, damit die Katze einen Hintergrund bekommt. Das Blatt sieht jetzt aus wie eine Klappkarte.

Kleb den Schwanz an das Hinterteil der Katze. Anschließend klebst du das gesamte Hinterteil an die Rückwand der Karte. Gerne so, dass die Pfoten auf dem Boden stehen.

Jetzt nimmst du den Kopf und klebst die Ohren an. Du kannst den Kopf auch direkt mit den Ohren daran zeichnen und ausschneiden. Ich habe mich nur für einzelne Ohren entschieden, weil man dann noch den unterschiedlichen Ausdruck der Katze etwas ausprobieren kann.

Den fertigen Kopf klebst du an das Vorderteil der Katze, relativ tief.

Jetzt nimmst du das Mittelstück, knickst es so um, dass zwei Klebeflächen entstehen, und klebst es an das Vorderteil und an das hintere Teil der Katze.

Jetzt müssen nur noch die Vorderpfoten festgeklebt werden, dann ist die Pop-up-Katze fertig.

Wenn du möchtest, kannst du jetzt noch die Umgebung der Katze gestalten, indem du etwas aufklebst oder malst.

Dann bist du bereit für die Schreibanregung.

pop up karte katze

Die Schreibaufgabe

Die Katze, die ich gebastelt habe, sieht mit ihrem großen Kopf und den kurzen Beinen aus wie eine junge Katze. Ich weiß nicht, wie deine Pop-up-Katze aussieht, aber stellen wir uns mal vor, dass sie noch ganz jung ist, nur wenige Wochen alt. Weißt du, wie Katzen in dem Alter sind? Verspielt sind sie und probieren ihre Kräfte aus, üben zu klettern, sind neugierig …

Stell dir weiter vor, sie ist bei dir in dem Zimmer, in dem du dich gerade aufhältst. Für die junge Katze ist alles, was sie sieht, riecht, ertastet, hört und schmeckt noch ganz neu. Sie weiß nicht, was das alles ist in ihrer Umgebung und was wir Menschen mit den Dingen machen. Was für uns ein Vorhang ist, ist für die Katze eine Möglichkeit zu klettern.

  • Beschreibe aus der Sicht der Katze, was sie in deinem Zimmer sieht, hört, riecht, schmeckt und ertastet. Wie begreift sie ihre Umgebung? Wo kommt es zu Missverständnissen?
  • Schreibe dann eine Geschichte darüber, was die junge Katze erlebt. Verwende auch dabei Sinneseindrücke. Entdeckt sie etwas zum Spielen? Erschreckt sie sich vor etwas? Was passiert dann? Du kannst natürlich auch die weitere Katzenfamilie und Menschen in der Geschichte auftreten lassen

Hier war jetzt zwar immer von einer Katze die Rede, aber natürlich kannst du auch einen Hund oder ein Kaninchen basteln und darüber schreiben.

Ich finde es sehr schade, dass ich die Ergebnisse nicht sehen kann. Schickt mir gerne Fotos oder teilt sie sin den sozialen Medien und taggt mich oder nutzt den Hashtag #schreibenmitpia, damit ich sie finde.

Weitere Tiergeschichten schreiben

Wer Lust hat weitere Geschichten zu schreiben, kann dafür das Workbook „Tiergeschichten schreiben“ nutzen. Darin enthalten sind 22 abwechslungsreiche Schreibimpulse, die die Fantasie in Schwung bringen und nebenbei erste schreibhandwerkliche Fähigkeiten vermitteln. Lies hier mehr über das Workbook „Tiergeschichten schreiben. Kreatives Schreiben für Kinder„.

About the Author Pia

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