5 Gründe, warum ich das kreative Schreiben liebe

Sobald ich als Kind schreiben gelernt hatte, habe ich angefangen, Geschichten zu aufzuschreiben und nie wieder damit aufgehört. Schreiben ist also auch so etwas wie eine Angewohnheit für mich oder eine Lebensart. Bei genauerer Hinsicht gibt es aber viele gute Gründe, warum ich das kreative Schreiben liebe. Hier sind die fünf wichtigsten:

1. Schreiben ist, als würde man ein gutes Gespräch führen

Einen fiktionalen Text zu schreiben ist im besten Fall so, als würde man ein sehr gutes, tiefes Gespräch führen. Endlich kann ich ausdrücken, was mir wirklich wichtig ist. Niemand unterbricht mich. Der Clou an der Sache: Genau wie man bei einem guten Gespräch hinterher um neue Gedanken reicher ist und Dinge anders sieht, weiß ich auch erst nach dem Schreiben klar, wovon ich eigentlich spreche und was genau mir wichtig ist. Es kristallisiert sich heraus, indem ich die Geschichte erzähle und überarbeite.

2. Kreatives Schreiben sorgt für magische Momente

Diese nicht planbaren Momente, in denen es ‚Klick‘ macht und die verschiedenen Elemente einer Erzählung plötzlich auf den Platz fallen, an den sie tatsächlich gehören und die Erzählung auf diese Weise besser machen, als ich es je hätte erfinden können, diese Momente machen süchtig.
Ein anderer magischer Augenblick ist es jedes Mal für mich, wenn andere Menschen über Figuren sprechen, die ich mir ausgedacht habe, und ihr Verhalten diskutieren, als würde es sich um echte Menschen handeln. Etwas ist aus meinem Kopf in die Welt geraten – daran werde ich mich nie gewöhnen.

3. Schreiben ist sinnstiftend

Indem wir über erfundene Menschen schreiben, lernen wir auch etwas über uns selbst. Aber auch all unsere Erlebnisse, egal ob schön oder nervtötend, belebend oder belastend, werden zu kleinen Puzzleteilen, die in verschiedenen Erzählungen wieder auftauchen können. Diese Art der Zweitverwertung konserviert Schönes und verleiht Unschönem einen weiteren Sinn. Klar ist es blöd, wenn ich eine Einstweilige Verfügung erwirken muss, doch ab diesem Moment kennen sich auch alle zukünftigen Figuren damit aus.

4. Das Kreative Schreiben unterstützt die Persönlichkeitsentwicklung

Ich bin davon überzeugt, dass sich eine Persönlichkeitsentwicklung in Gang setzt, wenn man beginnt, sich dem Kreativen Schreiben zu widmen. Schließlich begibt man sich auf eine Achterbahnfahrt durch Ideenfluten und Selbstzweifel, Lob und Ablehnung, wollen und können. Man ist alleine dafür zuständig, sich zu motivieren, muss lernen mit Kritik umzugehen und beginnt eine dauerhafte Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten, Grenzen und Erfahrungen.

5. Das Schreiben erlaubt mir zu spielen

Schreiben setzt aber nicht nur eine Entwicklung in Gang, sondern hilft gleichzeitig bei sich selbst zu bleiben, indem es wie alle kreativen Tätigkeiten auch ein Spiel ist. Spielen hat uns schon als Kinder glücklich, gesünder und klüger gemacht. Warum sollte man jemals damit aufhören? Wie schrieb Erich Kästner: „Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.“ Erwachsen zu sein bedeutet über weite Strecken auch fremdbestimmt zu sein, sich anzupassen und einzufügen. Das macht es notwendig, sich regelmäßig an einen Ort zu begeben, der grenzenlos und unendlich gestaltbar ist.

Was liebst du besonders am Schreiben?